Brauche ich ein eigenes Büro?

Spoiler: Ja und nein. Ich möchte dir hier meine Erfahrung mit meinem Homeoffice und dem neuen GreenGood Hauptquartier beschreiben. Die Entscheidung für ein eigenes Büro war keine leichte, keine günstige aber für mich in jedem Fall eine sinnvolle. Aber warum?

Der Raum

Seit mehreren Jahren führe ich nun eine Filmproduktion in Wien. Ursprünglich von zuhause aus und das war – das können meine Mitbewohner jederzeit bestätigen – schon ein ordentliches Chaos. Wenn du selbst in der Filmbranche unterwegs bist, werden dir die Unmengen an Equipment, die sich im Laufe der Zeit ansammeln, nicht unbekannt sein. In einem kleinen Raum zuhause beginnen sich die Kisten, Koffer und Taschen dann in allen Ecken und Enden des Zimmers anzusammeln – und abgesehen davon, dass es nicht sonderlich stilvoll aussieht, wird es nach einer Zeit sehr unordentlich und unorganisiert.

Mit dem neuen GreenGood Hauptquartier hat sich das um 180 Grad gewandelt. Es mag zwar ab und zu immer noch ein bisschen Chaos herrschen, aber jeder Koffer hat grundsätzlich seinen Platz und ist leicht zugänglich – ohne vorher drei andere Kisten herumschlichten zu müssen. Das alleine war es mir schon wert, die Kosten und Mühen auf mich genommen zu haben, um ein Büro zu beziehen.

Außerdem habe ich nun Platz, mich zu entfalten. Das klingt zwar abgedroschen, hilft mir aber tatsächlich. Wenn du schonmal im Büro warst, weißt du, dass in der Mitte des Raumes ein massiver Besprechungstisch steht, den ich zumindest zur Hälfte in Anspruch nehmen kann, wenn ich im Büro bin. Das ist für mich, der ursprünglich auf einem kleinen IKEA-Schreibtisch gearbeitet hat, ein massives Upgrade. ;-)

Und nebenbei hilft es mir auch in der Branche. Im Hauptquartier ist genug Platz, um Kameratests durchzuführen, kleine Testdrehs durchzuführen und Spielereien wie Stop-Motion-Aufnahmen zu probieren. Seit Kurzem habe ich sogar einen eigenen, fixen Platz, an dem ich alle Erklärvideos drehe – und zwar in optimalen Bedingungen für die beste Qualität.

Das alles passiert im Herzen Wiens im achten Bezirk. Also auch die Fahrt ins Büro ist nicht exzessiv lang, aber dazu komme ich später. Für KundInnen bedeutet das, dass sie locker mit den Öffis rüberfahren und sich die Prozesse live anschauen können.

Allerdings soll das nicht heißen, dass du jetzt ohne zu überlegen dich in das nächstbeste Büro einmieten sollst. Eine zusätzliche Immobilie, die du mietest, bedeutet hauptsächlich viele, viele zusätzliche Kosten, die noch weit über die eigentliche Miete hinaus gehen. Angefangen bei Versicherungen, Einrichtungen, Wartung von Geräten, ein Haufen Papierkram, der damit im Zusammenhang steht und noch vieles mehr. Wenn du dir das durchrechnest und immer noch positiv aussteigst, erst dann ist ein Büro eine ernsthafte Überlegung – und viel Recherche ;-) – wert.

Das Feeling

Aufstehen, Kaffee holen, frühstücken, zum Schreibtisch im Homeoffice setzen und produktiv sein klingt für viele immer noch wie ein wahrgewordener Traum. Allerdings hat das für mich nie so wirklich funktioniert. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass du aus der Wohnung raus musst, um so richtig produktiv zu werden. Mir ging es jedenfalls so. Seit ich wieder einen „Weg in die Arbeit“ habe, habe ich ein bisschen Zeit, um den „Arbeitsmodus“ zu aktivieren – und wieder abzuschalten, wenn ich nach Hause fahre.

Der Gedanke „Ich sitze in einem Büro“ hilft mir schon sehr viel dabei, mich für lange Zeit durchgehend zu konzentrieren und meine Aufgaben gewissenhaft und ohne zu trödeln zu erledigen. Das konnten mir bisher auch einige Freunde und Freundinnen bestätigen, die sich für gemeinsame Projekte bei mir im Büro einquartiert haben. Ein Platz, an dem man dezidiert arbeitet, der wo anders liegt als dort, wo man sich ausruht und die Freizeit genießt, bildet eine effektive Barriere für Ablenkungen.

Allerdings ist auch das mit Vorsicht zu genießen. Je nachdem, wie du arbeitest und wie wohl du dich im Homeoffice fühlst, kann ein Büro auch kontraproduktiv sein. Der Rahmen eines Büros kann für manche erdrückend wirken und dazu führen, dass sie ihre „normale“ Arbeitszeit absitzen, nach Hause fahren und erst recht wieder zuhause die restlichen Aufgaben des Tages erledigen. Und damit trickst man den Nutzen eines Büros auch wieder aus. Um herauszufinden, ob man sich in einer Office-Atmosphäre wohlfühlt, kannst du dich einen Tag lang in einem der vielen Co-Working-Spaces in deiner Stadt einmieten – was oftmals sogar für den ersten Tag gratis ist ;-) – und testen, wie es dir damit geht.

Die Gesellschaft

Wohl einer der spannendsten Punkte, die ich hier hervorheben möchte, ist, dass ich hier im Hauptquartier direkt meine Besprechungen abhalten kann. Einen repräsentativen Ort zu haben, an dem KundInnengespräche stattfinden können und an dem dich deine AuftraggeberInnen für Feedbackgespräche besuchen können wirkt manches Mal wahre Wunder.

Nebenbei bietet sich dir damit die Chance, kreative Brainstormings, Konzeptionsgespräche und Ähnliches direkt in deinen Räumlichkeiten zu veranstalten. Einfach ein paar Stunden beisammen zu sitzen und Ideen zu generieren und auszuarbeiten sind wesentlich gemütlicher, wenn man sich bei heiklen Themen nicht darum kümmern muss, dass der Tisch nebenan nichts davon mitbekommt – oder dass man sich den Kaffee einfach selbst holen kann. ;-)

Und zu guter Letzt: Der Besuch. Ich freue mich jedes Mal, wenn Freunde und Freundinnen zufällig vorbeischauen und mit mir plaudern, interessierte Fremde anklopfen und fragen, was es hier Neues gibt und besonders, wenn FreundInnen oder KollegInnen aus dem Büro einen Tag lang einen Co-Working-Space machen. Mit mehr Leuten im Hauptquartier wird der Tag gleich lustiger und angenehmer. :-)

Zum Abschluss

Ich habe meine Entscheidung getroffen und bin sehr glücklich damit. Weil ich es toll finde, einen eigenen, separaten Ort zum Arbeiten zu haben und die Atmosphäre für meine KundInnen, FreundInnen und mich sehr cool ist. Aber wäre es das Richtige für dich? Würdest du ein eigenes Büro deinem Homeoffice vorziehen? Verrate mir deine Meinung in den Kommentaren, ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!

Bis zum nächsten Mal,

Robert

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