Mühsame Aufgaben einfacher machen: Das „Do-Something“-Prinzip

Egal ob du selbständig oder angestellt bist, egal welches Hobby du betreibst oder was du gerade lernst – es gibt sicherlich Aufgaben und Tätigkeiten, die du mühsam findest. Oder fad, oder anstrengend, oder unliebsam. Das kann die Buchhaltung der Selbständigen sein, das Mixing und Mastering als Musikproduzentin, das Telefonieren mit Kunden im Büro. Es ist nicht das, wofür du dich eigentlich angemeldet hast, aber ein unabdingbarer Teil deiner Tätigkeit.

Und öfters als wir zugeben wollen, müssen wir Wege finden, uns auch für diese Aufgaben aufzuraffen und sie zu erledigen.

In jedem Beruf und in jedem Hobby gibt es Tätigkeiten, die dich nicht so motivieren. Das Schreiben von ewig langen, verzweigten Listen für Produktionen oder viele kleine Handgriffe für ein Produkt, bei denen man kein großes Ergebnis sieht, die aber notwendig für das finale Stück sind. Nicht immer sind das die Tätigkeiten, die du in der Wunschvorstellung deines Jobs findest und garantiert machen sie nicht immer Spaß. Sie sind aber ein notwendiger Teil der Arbeit, um zur großen Belohnung zu kommen – dem fertigen Film, beispielsweise.

Motivation, aber woher?

Jetzt stehen wir aber vor einem gemeinsamen Problem. Dir gefällt zwar das, was du tust, aber nicht das, was du gerade zu tun hast. Ein in Ungunst gefallenes Asana-To-Do steht heute auf deiner Liste, aber dir fehlt noch die Motivation, das endlich abzuarbeiten. Nur bis diese vielbesungene Motivation tatsächlich auftaucht, scheint dir die Energie zu fehlen … bis zu dem Zeitpunkt, an dem die allerletzte Deadline – oder das Finanzamt – wirklich fast vor der Tür steht. Man glaubt kaum, was ein Zeitrahmen – oder allgemein: ein smart definiertes Ziel – für Auswirkungen auf die eigene Motivation haben kann. Es ist quasi extrinsische Motivation, die wir bis zu einem gewissen Grad intrinsisch steuern können. Wenn wir das für unsere eigenen Aufgaben nutzen wollen, bedeutet das, knappe und kleine Arbeitspakete zu schnüren, die wir in relativ kurzer Zeit messbar durchführen und abschließen können. Dann müssen wir es nur noch schaffen, unseren Arbeitspaketen genug Legitimation zu geben, dass wir sie wirklich pünktlich durchziehen. Es gibt zig Möglichkeiten, diese Legitimation zu verstärken, egal ob Peer-Groups, die Feedback geben sollen, Software die unternehmensweit eingesetzt wird und damit zum täglichen Begleiter wird, und, und, und.

Motivation allein ist keine verlässliche Begleiterin und liefert nur allzu selten konstante Ergebnisse. Es gibt reichlich Theorien, was Motivation ist und wie man sich oder andere motivieren kann. Im Endeffekt bezeichnen wir mit „Motivation“ einen Effekt, der uns dazu bringt, eine Aktion zu setzen.

Klassische extrinsische Motivation, etwa ein positive reinforcement für eine gut erledigte Aufgabe, lässt sich schwer direkt beeinflussen (Es gibt übrigens schon fantastische Studien zu positive psychology in Teams und am Arbeitsplatz. Das können schon ganz kleine Dinge sein, wie bewusstes Fragen oder Antworten in Gesprächen mit Kollegen. Mehr dazu unter Anderem hier und hier. Dann kümmern wir uns um die intrinsische Motivation.

Im Kultbuch von Mark Manson geht es unter anderem um den „Teufelskreis der Motivation“. Hier ist die Motivation der klassische Impuls, der einen Zyklus anfeuert:

Inspiration > Motivation > Aktion > Inspiration > Motivation > Aktion > ...

So viele großartige Ideen enden daran, dass endlos auf diesen Impuls der Motivation gewartet wird. Gleichzeitig ist das der Faktor, der vielen von uns so viel Zeit und Energie kostet, wenn es um die Dinge geht, die eben nicht so leicht von der Hand gehen.

Nachdem das nun aber ein Zyklus ist, können wir ihn uns direkt zu Nutze machen – und mit der Aktion beginnen:

Aktion > Inspiration > Motivation

Daraus ergibt sich ein eigentlich unheimlich banales Konzept: Das …

"Do-Something"- Prinzip

Das soll jetzt nicht gemeinsam mit den kitschigen Instagram-Texten a la „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ in die Tonne geworfen werden.

Wenn wir bewusst mit kleineren, leicht zu bewältigenden (Teil-)Aufgaben beginnen, können wir recht verlässlich den Zyklus der Motivation starten. Also etwa für die Buchhaltung erstmal die Ordnerstruktur zu aktualisieren oder einen Leitfaden für das Kundinnengespräch zurechtlegen. Dann fällt es in vielen Fällen viel leichter, die sukzessiv größeren Aufgaben danach zu erledigen – und vielleicht sogar noch eine gewisse Freude oder Zufriedenheit dabei zu entwickeln. Das greift übrigens direkt in das FLOW-Prinzip ein.

Hier eignen sich Aufgaben gut, die wenig Vorbereitung benötigen und für die man zwischen 10 und 25 Minuten dauern. Um hier in einen Rhythmus zu kommen, ohne sich komplett auszupowern, kann man Pomodoro-Timer nützen. Das Schwierige dabei kann sein, Aufgaben zu finden, die in diese Kategorie fallen. Praxis-Tipp: Man kann das Finden von Aufgaben zu einer dieser Aufgaben machen. :-)

Das Gute dabei ist, dass wir damit nicht nur unsere Zeit effizienter nützen können, sondern dass man das auch an unseren Ergebnissen erkennt. Schaffen wir es durch das Do-Something-Prinzip in einen Flow-Status, werden unsere Ergebnisse deutlich besser und wir kommen eher in den Bereich unserer Höchstleistungen.

Das Nebenprodukt davon können wir in jedem Fall sehr gut gebrauchen. Nämlich selbst dann, wenn das Ergebnis gleich gut ausfällt, hatten wir wenigstens ein bisserl mehr Spaß.

Bis zum nächsten Mal,

Robert

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