Die Schlüssel zu einem großartigen Eventfilm – Teil 2

Du bist gerade in das Filmschaffen gerutscht und bekommst deine ersten Aufträge? Die Chance ist dann recht hoch, dass du ab und zu mit Eventfilm zu tun haben wirst. Und vielleicht ist ja eines dieser Events in naher Zukunft und du wünschst dir sehnlichst Tipps, wie du deine Nerven beruhigen kannst – denn dann bist du hier genau richtig! Ich möchte dir in diesem und dem letzten Blogartikel ein paar Tipps und Hinweise geben, wie du als „One-Man-Band“ deine Eventfilmproduktion locker über die Bühne kriegst, einige offensichtlicher als andere.

Weiter geht’s mit dem Event selbst und der Nachbearbeitung. Da sind Angelegenheiten dabei, an die man zu Beginn vielleicht nicht denkt, die aber genau den Unterschied machen können, ob du sehr positiv oder negativ auffällst. Vielleicht kann ich dir damit deinen nächsten Eventfilm etwas erleichtern:

Das Event

Es ist so weit, die Veranstaltung findet statt und du bist top vorbereitet. Jetzt geht’s ans Eingemachte:

  • Dein Outfit

Regel Nummer eins: Es muss bequem für dich sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du viele viele Meter zurücklegen wirst, dass du schwitzen wirst und dass du deine (hoffentlich nicht allzu schwere) Kamera für viele Stunden überall hin mit trägst. Also sieh zu, dass du in irgendeiner Form gemütlich angezogen bist. Das soll natürlich nicht heißen, dass du egal bei welcher Veranstaltung in zerrissenem Leiberl und Jogginghose aufkreuzen sollst. Suche dir Gewand aus, das schön ist und dir passt. Wenn du schöner angezogen bist, wirkst du automatisch selbstsicherer und arbeitest höchstwahrscheinlich auch besser!

Aber Achtung: Je nachdem auf welcher Veranstaltung du arbeitest, gibt es gewisse Vorschriften. Bestes Beispiel sind Schulbälle: Dort wurde ich einmal beinahe wieder rausgeschmissen, weil ich keine Anzughose getragen habe. Dabei habe ich gelernt: Immer nachfragen, welches Outfit „Pflicht“ ist. Das einzige, was ich – egal wie viele Vorschriften es dagegen gibt – immer trage, sind Sportschuhe mit einer federnen, weichen Sohle. Wenn du mit Anzugschuhen die Kamera auf der Schulter trägst und versuchst, ruhige Aufnahmen mit viel Bewegung zu bekommen, wirst du wissen, warum. Spoiler: Es wird holprig. ;-)

Schlussendlich gilt: Dress for the occasion. Wenn du erfährst, dass ein professionelles Auftreten Pflicht ist, heißt das, dass auch du in Anzug kommen musst. Wenn nicht, dann reicht ein fescher Pulli und eine nicht zerrissene, nicht ausgewaschene Jeans. ;-)

  • Die Technik

In vielen Fällen, besonders wenn in einem Saal Mikrofone herumgereicht werden, kannst du dir einen Master-Output wünschen. Das heißt, du gehst zum Saal- oder Tontechniker und hängst ein externes Aufnahmegerät an sein Mischpult – und direkt an den Strom – an. Damit kannst du sichergehen, dass du alles, was über die Mikrofone gesprochen wird, auch aufgenommen hast. Und das kann manches Mal dein Leben in der Postproduktion retten.

  • Der Parkplatz

In der Annahme, dass du mit dem Auto anreist, um dein Equipment sicher zu transportieren: Such dir den nähest möglichen Parkplatz! Das spart Zeit und Kraft!

  • Sei ausgeruht!

Wenn die Veranstaltung von Haus aus zehn Stunden dauert, du eine Stunde davor und danach vor Ort bist um auf- und abzubauen, kann jede Stunde Schlaf in der Nacht davor wertvoll sein. Nicht, dass du nach der Hälfte des Events zusammenbrichst.

 

Shoot for the occasion

Bevor wir zur Nachbearbeitung kommen noch ein wichtiger Tipp, der mir nach wie vor oftmals das Leben schwer macht:

DeinE KundIn möchte von dir einen 60 Sekunden langen Film über die Veranstaltung, damit er auf Social Media gut zieht. Solltest du im Hinterkopf nicht eine ganz spezielle, andere Überlegung haben, dann nimm nur so viel auf, wie du brauchst! Es ist exponentiell schwieriger, einen 60-Sekunden-Clip aus 120 Minuten Material zu schneiden, als aus 50 Minuten.

Leichter gesagt als getan? Richtig! Deswegen solltest du dir vorher überlegen, welche Aufnahmen du unbedingt brauchst, und dann geht es daran, nicht zu übertreiben.

Die Nachbearbeitung

Nun zum letzten Punkt: Die Postproduktion oder Nachbearbeitung, also grob gesagt, der Schnitt des Eventfilms. Ohne genauer auf die Technik einzugehen gibt es hier zwei wichtige Punkte:

  • Ihre Erwartung

Frag öfters nach, was deine Kundschaft sich von dem Film erwartet und was sie sich unter dem Film vorstellen. Soll es ein epischer Trailer-artiger Film über die Veranstaltung werden oder eine inhaltsreiche Kurzdoku über das Event? Das beeinflusst dein Schnittmuster, deine Musikauswahl und so weiter.

  • Deine Transparenz

Besonders, was deinen Zeitplan angeht, ist Transparenz angesagt. Wenn du es aus irgendeinem Grund nicht in dem vorgegebenen Zeitrahmen schaffst, einen Film fertigzustellen, sag deinen KundInnen das so früh wie möglich. Und zwar ehrlich, damit können sie am meisten anfangen. Scheue auch nicht davor zurück, mit ihnen einen Rohschnitt durchzugehen – sei es im Kaffeehaus oder im Büro – und ihr Feedback direkt einzuarbeiten. Ein bisschen direkte, persönliche Kommunikation mag vielleicht ab und zu frustrierend sein, hilft aber in den meisten Fällen mehr, als dass es schadet. ;-)

 

Zum Abschluss

Auch das ist sicher keine vollständige Liste, mir würden noch unzählige, spezifische und vor allem technische Dinge einfallen, über die ich hier gerne noch schreiben würde, aber das spare ich mir für eine andere Zeit auf. ;-)

Falls dir etwas extrem Wichtiges fehlt, das du während deiner Arbeit gelernt hast, schreib es in die Kommentare! Ich freue mich sehr darüber!

Wenn du dir die paar Dinge, die hier stehen, zu Herzen nimmst und deine Arbeit grundsätzlich gut und gerne machst, dürfte einem erfolgreichen und großartigen Eventfilm nichts mehr im Wege stehen. Also: Zieh dich schön an, geh‘ raus und beeindrucke deine KundInnen!

Bis zum nächsten Mal,

Robert

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